Hi again!
Die Zuschauer reagierten mit einer stetig steigenden Heiterkeit.
Dass Lachen und Gegluckse beflügelte mich so sehr, besser gesagt es hat mir derartigen Spaß gemacht, diesen Affen Zucker zu geben, dass der Rhythmus des Lachens meine Rezitationsweise von Grund auf veränderte.
Erst durch dieses unverhaltene Gelächter wurde der Text vervollkommnet.
Es wurde zu einem wesentlichen und unverzichtbaren Bestandteil der Vortragsgestaltung.
Eben erst, als ich las, vor, mit und durch Publikum.
Welche Wohltat, zum Werkzeug des Herrn Busch zu werden.
Bei meiner zweiten Lesung, auch wenn diese unter ganz anderen Voraussetzungen stattfand, lachten die Leute wieder an ganz anderen Stellen.
War es meine leichtsinnige Lesart, die diesen überraschenden Rhythmuswechsel verursachte? Welchen Rhythmus Hat Busch denn beim Schreiben impliziert?
Den der sich da eben entwickelte?
Habe ich mein Publikum nachlässig geführt?
Oder liegt das am Publikum.
Ich werde versuchen die einzelnen Passagen der Lesung anhand der Aufzeichnung des Abends daraufhin zu untersuchen, wer den Rhythmus vorgibt, und wie...
Eines aber steht für mich fest:
Der Busch hatte wahrlich eine feinsinnig spitze Feder.
Genial jedoch war sicherlich die Perfektion mit der er die unabhängig von einander gültigen künstlerischen Formen des Zeichnens und Dichtens in seinen illustrierten Reimgeschichten kombinierte.
Auch habe ich erst vor kurzem erfahren, dass er auch gemalt hat - und das nicht schlecht.
Gibt es zeitkritische Autoren, die derart zur Erheiterung beitragen und dennoch anständig und vielschichtig treffsicher sind wie Wilhelm Busch?
Nennt sie mir.
Mich dürstet nach ihnen.
Jedenfalls die Freude, die mir mein Publikum am Ende der Lesung durch seine Ausgelassenheit bereitete, werde ich stets in meinem Herzen tragen.
Und ich bedanke mich bei Euch allen,die Ihr mir so herzlichen Applaus gespendet habt.
Danke
Der Vogel